10.6.2014
Pfingsten in Paxmontana
Bild von Roger Frei
Dossen 1
6073 Flüeli-Ranft OW
1896 / 1906
Hotel Paxmontana AG
Vorprojektstudie, Vorprojekt, Musterzimmer, Hauptprojekt; Projektierung, Ausschreibung, Realisierung
2006–2014
28 Mio. CHF (Gesamtprojekt)
2014 Historisches Hotel des Jahres, Spezialpreis
2012 Prix Lignum, 2. Rang, Region Zentrum
Beim Umbau und der Renovation des Hotels Paxmontana war vieles unter ein Dach zu bringen. Gegensätze von historischem Raum, Funktion und Konstruktion waren auszugleichen, Zielkonflikte von Erhaltung, Marktposition und Ökonomie mussten gelöst werden, Position und Sprache der Neubauteile waren zu finden. Das mächtige Haus, eine eklektische Mischform von Jugendstil, Historismus und Heimatstil, steht im Inventar der Kulturgüter von nationaler Bedeutung. Es ist vor fast 120 Jahren entstanden, vor fünf Generationen also, in der ausgehenden Belle Epoque, als Toulouse Lautrec und van Gogh bereits die Moderne anzeigten, als der Schweizer Tourismus seinen Anfang nahm und die ersten Frauen in Zürich studieren durften. Selbstsicher steht dieser sechsgeschossige Holzbau auf dem markanten Geländesporn in der anmutigen Landschaft, inszeniert diese und sich selber und verkündet Nobilität und Grossstadtleben. «Ritz der Stille», wie das Haus auch genannt wird, verweist auf seinen Ursprung, seine Gegenwart und Zukunft zugleich. Opulenz und Grossmasstab findet sich im Erdgeschoss, wo der Gäste- und Servicebereich erweitert und viele Eingriffe der letzten Jahrzehnte ausgeräumt wurden. Réception, Bar, Office, Lift und Treppe wurden neu positioniert und in einer Sprache gestaltet, die sich am historischen Bau anlehnt und ihn neu interpretiert. Die Serviceräume kamen hinter die Kulissen, die Toilettenanlagen und Nebenräume wurden ins Gartengeschoss verlegt.
Der wichtigste Restaurationsbereich ist die langgestreckte Veranda. Sie wurde mit Hannes Wettstein‘s eleganten Möbeln aufgewertet – das Joncgeflecht der Stuhllehnen erinnert an die Möbel um 1900 – und ihre Behaglichkeit wurde akustisch und thermisch gesteigert. Beim Haupteingang verweisen ein neues Vordach und eine Pergola in Stahl in Dimensionierung und Farbe auf die historische Fassade, sie verbinden sich im Ausdruck mit dem darunterliegenden neuen Gartengeschoss. Dort sind Räume für Bankette und Seminare, Toilettenanlagen, Technikräume, Anlieferung und Entsorgung entstanden. Im alten Teil des Gartengeschosses macht ein neuer, zweiter Hoteleingang die offene Wandelhalle mit Blick ins weite Tal dem Gast zugänglich. Die Küche sowie Personal- und Lagerräume wurden neu strukturiert und auf einen Ganzjahresbetrieb ausgelegt.
In den vier Obergeschossen konnte der Einbau von einförmigen Zimmern vermieden werden. Dreiundachtzig unterschiedliche Bäder wurden in die differenzierte historische Trag- und Zimmerstruktur eingepasst. Ihre Materialisierung mit den quadratischen Keramikplatten und den Schalenbecken orientiert sich am historischen Bad und Zimmer, ihre Farbigkeit entspricht den drei vorgefundenen Zimmerfarben Rot, Grün, Blau. Auch hier konnten Veränderungen beseitigt werden: Die bergseitig im 1. Obergeschoss zerstörten Balkone wurden wieder hergestellt. Das natürliche Licht konnte in allen Korridoren wiedergewonnen werden und die unter vielen Schichten entdeckte Jugendstiltapete wurde sorgfältig rekonstruiert. Sie prägt die Anmutung der langen Korridore und findet zusammen mit den Zimmertüren, den emaillierten Nummernschildern, den Wäscheschränken und den originalen und nachgebauten Deckenlampen die historische Ganzheit zurück. Das Dach wurde mit speziell angefertigten Dachschieferplatten in Grau und Rot neu eingedeckt und sein markantes Muster wurde mittels alten Fotos und Postkarten wieder hergestellt.
Bilder: Francesca Giovanelli
Text: Rita Schiess
10.6.2014
Bild von Roger Frei
18.9.2013
Historisches Hotel, Spezialpreis 2014
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13.8.2015 | Schweizer Architektur | 197 / 2-2015 | von Dieter M. Ulbricht, Pfister Schiess Tropeano + Partner Architekten AG
Objektbeschrieb
4.7.2012 | Pfister Schiess Tropeano & Partner Architekten AG / Zürich | von Silvia Höner, Rita Schiess
Kleiner Bildband
Bestellen hier
6.10.2014 | Lignum-Holzbulletin / Zürich | 112/2014 Hotels, Faltblatt | von Roland Brunner
Das Innerschweizer Hotel Paxmontana, ein denkmalpflegerisches Schutzobjekt von nationaler Bedeutung, ist mit einer umfassenden Sanierung vom Sommerhotel zum Ganzjahresbetrieb geworden.
1.9.2014 | discover GERMANY (Switzerland & Austria) | 18 | von Sonja Irani
Zurich-based architectural practice Pfister Schiess Tropeano & Partner Architekten AG impeccably masters the art of combining beautiful old buildings with forward-thinking installations necessary for the security of the future.
19.9.2013 | 20min | von WHR
Hotel Paxmontana Flüeli-Ranft, Historisches Hotel, Spezialpreis 2014
1.5.2013 | spectrooms - Fachmagazin für Innenarchitektur und Design | 2/2013
Tapeten-Rekonstruktion für das Hotel Paxmontana
27.9.2012 | Hochparterre
Region Zentrum, Zweiter Rang, Sorgfalt über alles, Hotel Paxmontana Flüeli-Ranft
30.8.2012 | Schreiner Zeitung
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Umbau und Renovation Hotel Paxmontana, Flüeli-Ranft OW
1.5.2012 | Pirmin Schillinger | von Pirmin Schillinger
Nach einer Totalsanierung erstrahlt das Paxmontana in Flüeli-Ranft in neuem Glanz.
24.12.2011 | NZZ | von Alois Feusi
Rechtzeitig auf die Festtage hin feiert das «Paxmontana» in Flüeli-Ranft Eröffnung
23.12.2011 | NZZ | von Gabrielle Alioth
Viel urtümlicher Charme im frisch renovierten Hotel Paxmontana in Flüeli-Ranft
21.12.2011 | Neue Obwaldner Zeitung | von Marion Wannemacher
Das Hotel Paxmontana feierte den Umbau mit einer Grundsteinlegung.
1.12.2011 | COVISS (Magazin für Architektur, Kontur und Farbe) | von COVISS
Rekonstruktion der Dächer und Tapeten