Zürichstrasse 10-12
8134 Adliswil
Stadt Adliswil
Gähler + Partner AG
Projektierung, Ausführungsplanung, Gestalterische Leitung
2017–2019
2019–2021
planivers Landschaftsarchitekten AG
18 Mio. CHF
1974 planten und bauten die Architekten Broggi und Santschi für die Züricher Kantonalbank diesen Komplex aus zwei Hochbauten über einem durchlaufenden Sockel. Der nördliche Turm ging später an die Pensionskasse der Stadt Adliswil und wurde nach einer Sanierung 2010 von der Stadt Adliswil angemietet, die bereits zuvor die anderen Teile des Komplexes erworben hatte, um darin die Stadtverwaltung zu zentralisieren und für die Bürger*innen eine zentrale Anlaufstelle einzurichten. Mitte 2017 erhielten die Architekten Pfister Schiess Tropeano und Gähler + Partner als Generalplaner den Zuschlag für die weitere Planung auf Basis des rechtskräftigen Gestaltungsplanes.
Um der Vielfalt einer modernen Stadtverwaltung gerecht zu werden, die Bauteile ihren unterschiedlichen Erhaltungszuständen angemessen behandeln zu können und die Bauaufgabe mit der nötigen Präzision erfüllen zu können, schien ein Entwurf richtig, der die unterschiedlichen Teile zu einer differenzierten Komposition zusammenbringt. Der nördliche Hochbau wurde vertikal gestreckt und seine außenliegenden Stützen um den Technikaufbau verlängert, über dem durchlaufenden Sockel ein neuer liegender Hauptbaukörper mit leistungsfähigen und flexiblen Büro- und Dienstleistungseinheiten aufgestellt, dessen Holzbauweise die beiden bestehenden Untergeschosse entlastet. Über seiner netzartigen Fassadenstruktur sind ein zweigeschossiger Sitzungssaal und die Cafeteria aufgebaut und mit einer geschlossenen Metallfassade ummantelt, mit exakt eingeschnittenen Luken und dem großen Panoramafenster zur Stadt.
Diese drei neu zusammengefügten Körper des Adliswiler Stadthauses erscheinen zwar jeweils unterschiedlich gestaltet, enthalten aber immer auch durchgehende Elemente. Im Vexierspiel zwischen den neuen und der alten Fassade spiegeln sich das alte und das neue Büroraster, die individuell und die kollektiv genutzten Bereiche und die internen und publikumszugänglichen Nutzungen. In diesem Spannungsfeld von vorgefundenen, von wiederaufgenommenen und von neuen Gestaltungselementen findet das Stadthaus seinen unverwechselbaren Ausdruck. Städtebaulich kann es damit im heterogenen Bebauungsumfeld der historischen, kleinteiligen Nachbarschaft bestehen, wird aber auch den neuen, großformatigen städtebaulichen Entwicklungen entlang der Sihl gerecht.
Bilder 1-3 & 8-10: Nakarin Saisorn / Bilder 4-7 Roger Frei